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Das Sakrament der Taufe
Die Taufe ist das erste und das grundlegende Sakrament der katholischen Kirche, in dem ein Mensch aus Wasser und Heiligem Geist wiedergeboren wird. Sie wird auch das erste Sakrament genannt, weil wir vor der Taufe keine anderen Sakramente gültig empfangen können. Die Taufe ist das Tor in die Kirche und der Beginn einer bleibenden Gemeinschaft mit Gott. (vgl. Youcat 194).
- Was ist Erbsünde?
- Die Taufe – ein neues Leben in Christus
- Wer kann taufen?
- Wer kann getauft werden?
- Kindertaufe – ja oder nein?
Was ist Erbsünde?
Kennst Du das auch? Du nimmst Dir vor, heute möglichst viel Gutes zu tun. Doch kaum hat der Tag begonnen, da hat es auch schon wieder einen „Krach“ gegeben. Keiner wollte es und trotzdem ist es passiert. Es ist ganz schön schwierig, gut zu sein. Und das ist eigentlich seltsam, denn Gott hat uns doch so erschaffen, dass wir glücklich sind, wenn wir Gutes tun. Warum fällt es uns so schwer, das zu tun, was uns glücklich macht? Hat Gott einen Fehler gemacht, als er uns erschaffen hat? Nein, daran liegt es nicht. Wo ist dann aber das Problem? Der Apostel Paulus hat diese paradoxe Situation des Menschen treffend formuliert: „Ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das Böse, das ich nicht will.“ (Römer 7,19)
Tatsächlich ist der Mensch nicht mehr so, wie Gott ihn gewollt hat. Seit dem Sündenfall besitzen wir nicht mehr die Fülle der Gnade Gottes. Wir sind verwundet. Es gibt sozusagen einen Mangel an Gutem in uns. Diesen Zustand des Menschen nennt die katholische Kirche auch Erbsünde.
Die Taufe – ein neues Leben in Christus
Es ist also ganz schön schwierig, gut zu sein. Wir brauchen dazu die aktive Hilfe Gottes - Sein göttliches Eingreifen. Dies geschieht ganz konkret in der Taufe. Die Taufe ist das grundlegende Sakrament und die Voraussetzung für alle anderen Sakramente. Sie befreit uns von der Erbsünde. Durch die Taufe wird unsere Gottesbeziehung wiederhergestellt. „Taufe“ kommt vom Wort „eintauchen“. Dieses Bild hat eine tiefe Bedeutung: Bei der Taufe wird sozusagen der Schmutz der Sünde „abgewaschen“. Die Taufe ist neues Leben in Christus. Dies symbolisieren auch die Salbung, das weiße Taufkleid und die Taufkerze.
Wer kann taufen?
Normalerweise spendet der Bischof, ein Priester oder ein Diakon das Sakrament der Taufe. Im Notfall kann jeder Christ, ja jeder Mensch taufen, in dem er Wasser über den Kopf des Täuflings gießt und dabei die Taufformel spricht: „(Name des Täuflings), ich taufe Dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (vgl. Youcat 198) In der Taufe wird der Mensch in seiner Individualität bestätigt. Auf einen Namen getauft zu sein bedeutet: Gott kennt mich. Er sagt JA zu mir und nimmt mich für immer an in meiner unverwechselbaren Einzigartigkeit. Die Taufe ist so wichtig, dass sogar ein Nichtchrist sie spenden kann. Er muss dabei nur die Absicht haben zu tun, was die Kirche tut, wenn sie tauft. Außer der Intention des Spenders ist die Gültigkeit der Sakramente auch an die Materie (wirkliches, reines Wasser) und die Form (Name + Ich taufe Dich im Namen des Vaters …) gebunden.
Wer kann getauft werden?
Jeder Mensch, der noch nicht getauft ist, kann getauft werden. Die einzige Voraussetzung ist der Glaube. Bei der Taufe der Säuglinge legen das Glaubensbekenntnis die Eltern und die Paten stellvertretend für das Kind ab.
Kindertaufe – ja oder nein?
Die Katholische Kirche hält seit alter Zeit an der Kindertaufe fest. Dafür gibt es einen Grund: Bevor wir uns für Gott entscheiden, hat sich Gott für uns entschieden. In der Säuglingstaufe wird in besonderer Weise sichtbar, dass Gott sich den Menschen ohne Vorbedingung zuwendet und seine Liebe schenkt, noch bevor sie sich diese durch eine eigene Leistung verdienen. Die Taufe ist also eine Gnade, das heißt, ein unverdientes Geschenk Gottes. (vgl. Youcat 197) Auch Kinder gehören von Anfang ihres Lebens an zum Volk Gottes, so wie sie vom Anfang an eine Staatsbürgerschaft haben. Durch die Taufe werden sie gleich zu Beginn ihres Lebens von der Erbsünde befreit und mit der Gnade Gottes beschenkt. Wie die Eltern für ihre Kinder auch andere wichtige Entscheidungen treffen, beschließen sie mit der Taufe, dass ihr Kind mit Gott ins Leben gehen soll. Später, im Sakrament der Firmung bekräftigen die Jugendlichen selbst ihr JA zum Glauben an Jesus Christus.
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