marriage_small
der Ehe
Credopedia Das Sakrament der Ehe

Credopedia

Das Sakrament der Ehe

Liebe für immer. Für immer? Treue im Guten und im Schlechten? Bis in den Tod? Ein zu großes Risiko, als dass man sich darauf einlassen könnte. Und doch! Die Institution der Ehe ist und bleibt von grundlegender Bedeutung. Sie ist so wichtig, dass Jesus die Ehe sogar zum Sakrament erhoben hat.

mins read | Stani Mičkovicová

Mann und Frau sind zusammen ein Abbild Gottes

„Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie.“ (Gen 1,27) Was genau bedeutet es, dass Gott Mann und Frau „als sein Abbild“ erschaffen hat? Und was ergibt sich daraus für den Menschen? Gott hat Mann und Frau mit der gleichen Würde ausgestattet und doch hat er beiden von Grund auf verschiedene Berufungen anvertraut. Sie ergänzen einander. Die Bibel sagt, dass Mann und Frau füreinander bestimmt sind. Gott wollte nicht, dass Adam allein bleibt. In der Genesis lesen wir, dass er ihm deshalb eine Gefährtin zur Seite gab (Vgl. Gen 2,18.22). Gott selbst ist also der Urheber der Ehe. Die eheliche Verbindung entspricht der Natur von Mann und Frau.

Wie kommt das Sakrament der Ehe zustande?

Die Ehe ist das einzige Sakrament, das sich das Brautpaar selber spendet. Sie kommt durch ein vor Gott und der Kirche abgelegtes Versprechen von Mann und Frau zustande, das von Gott angenommen und besiegelt wird. Durch die körperliche Vereinigung des Paares wird die Ehe vollzogen. Weil Gott selbst das Band der sakramentalen Ehe knüpft, bindet es bis zum Tod eines der beiden Partner. Durch ihr Jawort drücken Mann und Frau ihren freien Willen aus, sich einander endgültig und ausschließlich hinzugeben. Die Brautleute versprechen einander lebenslange Treue und tauschen die Ringe aus. Der Priester oder Diakon bestätigt die Vermählung und ruft den Segen Gottes auf das Paar herab. Er ist sonst nur Zeuge, dass die Ehe unter den richtigen Bedingungen zustande kommt und das Versprechen umfassend und öffentlich abgelegt wird. Die Eheschließung ist nur gültig, wenn Mann und Frau in Freiheit und ohne Furcht und Zwang die Ehe eingehen wollen und wenn sie nicht durch andere natürliche oder kirchliche Bindungen gehindert sind, etwa durch eine bereits bestehende Ehe oder durch das Zölibatsversprechen. Darüber hinaus gehört zu einer sakramentalen Ehe die Offenheit für Kinder. Paare, die kinderlos bleiben, sind von Gott gerufen, auf andere Weise „fruchtbar“ zu werden. (Vgl. YOUCAT, S. 261-262)

Unauflöslichkeit der Ehe

Wir erleben es allzu oft: Ich habe die Liebe nicht! Und dennoch müssen wir nicht verzagt sein! Denn Gott ist Liebe. Er ist die Quelle, zu der du gehen kannst, wenn du keine Liebeskraft mehr in dir spürst. Du brauchst Gott um wahrhaft lieben zu können. Die Liebe eines Paares kann verfliegen, aber sie kann auch wachsen und auf ihre Weise sogar tiefer und schöner werden als in der Zeit der ersten Liebe. Denn Liebe ist mehr als ein Gefühl; sie ist eine Entscheidung. „Die Liebe hört niemals auf“. (1 Kör 13,8) Kirchlich heiraten heißt: mehr auf Gottes Hilfe als auf den eigenen Vorrat an Liebe zu vertrauen. Die Unauflöslichkeit der Ehe entspricht dem Wesen der Liebe. Sie ist ein Abbild der bedingungslosen Liebe und Treue Jesu zu seiner Kirche (vgl. Eph 5, 25-32). Das Ehesakrament ist für Mann und Frau eine unvergleichliche Kraftquelle, dank der sie zusammen immer wieder neu beginnen können. Denn die Ehe ist kein Spiel, das man beliebig abbrechen kann, wenn es einem keinen Spaß mehr macht. Vielmehr hört die Liebe auch dann nicht auf, wenn es weh tut. Jesus zeigte uns, was lieben heißt. Die wahre Liebe ist bereit, das Leben für den anderen hinzugeben. Das muss nicht zwingend den physischen Tod bedeuten. Eheleute geben das Leben für den anderen immer dann hin, wenn sie bereit sind, aus Liebe zum anderen auf sich selbst zu verzichten. Im Alltag. Stück für Stück und jeden Tag ein bisschen mehr. Solch eine Ehe ist eine gesegnete und glückliche Ehe.