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Advent: Was du über die Zeit vor Weihnachten wissen musst
Kaum eine Zeit ist von so vielen Traditionen und Symbolen geprägt wie die Adventzeit. Es ist eine Zeit des Wartens, der Hoffnung und der Vorbereitung auf die Geburt Christi, die wir an Weihnachten feiern. Doch so schön die Traditionen auch sind, sie machen nur Sinn, wenn sie uns auf das Wesentliche einstimmen. Ein Weihnachtsfest ohne Jesus ist wie eine Geburtstagsparty ohne das Geburtstagskind.
- Was bedeutet „Advent“?
- Der Messias kam, aber anders als erwartet
- Marias Haltung und das Kommen des Messias
- Jesus wird wiederkommen
- Jesus möchte in dir geboren werden
Was bedeutet „Advent“?
Advent. Eine Zeit der Vorfreude, des Innehaltens und der Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. Und doch ist die Adventzeit für viele Menschen mit hektischen Einkäufen und der Jagd nach Geschenken verbunden. Schon im November sind Lichter, Musik und Lebkuchen allgegenwärtig, so dass das Weihnachtsfest oft nur noch als der Schlusspunkt eines hektischen Jahresendes erscheint.
Was bedeutet aber Advent wirklich? Und wie können wir den Advent in seiner ursprünglichen Bedeutung erleben?
Die Adventszeit, abgeleitet vom lateinischen „Adventus Domini“ – „Ankunft des Herrn“ – ist eine Zeit der Vorbereitung auf die Geburt Jesu Christi und umfasst die vier Wochen vor Weihnachten.
Früher wurde der Advent als eine Zeit des Fastens und der Buße verstanden, und in der Liturgie der Kirche ist er es auch heute noch. Durch den bewussten Verzicht auf Feiern oder üppige Mahlzeiten bereiteten sich die Gläubigen auf Weihnachten – die Geburt Jesu – vor. Mehr Besinnung, innere Einkehr und Stille sollten ihnen helfen, das Wunder von Weihnachten bewusster zu erleben.
Der Messias kam, aber anders als erwartet
Schon Jahrhunderte vor der Geburt Jesu Christi war das Volk Israel in Erwartung des Erlösers, der in den Prophezeiungen der heiligen Schriften verheißen wurde. Doch Jesus erfüllte die alttestamentlichen Verheißungen auf unerwartete Weise: Anstatt als mächtiger König zu erscheinen, der Israel von der römischen Besatzung befreien und das Königreich wiederherstellen würde, kam Gott als schwaches Kind in diese Welt. In einem armen Stall von Bethlehem ist er geboren, fernab von weltlichem Glanz und Macht. Sein Weg war nicht der des politischen Triumphes, sondern der Armut und der Hingabe.
Doch ein König, der in Armut lebt und schließlich am Kreuz stirbt, das passte so gar nicht in die gewohnten Denkstrukturen der Zeitgenossen Jesu. Im Prolog zum Johannesevangelium lesen wir: „Er (also der Sohn Gottes) war in der Welt […], aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ (Joh 1, 10-11)
Marias Haltung und das Kommen des Messias
Auch Maria, die Mutter Jesu, ist überrascht, als der Engel ihr die Botschaft überbringt, dass sie den Sohn Gottes empfangen wird. Sie fragt den Engel: „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“ Und der Engel erklärt ihr: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.“ (Lk 1, 34-37)
Maria verzichtet darauf, das sonderbare Ereignis mit menschlicher Logik erklären zu wollen. Sie öffnet sich dem Geheimnis Gottes. Sie glaubt, dass Gott jenseits aller menschlichen Gesetze wirkt und alles vermag. Und sie antwortet dem Engel: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ (Lk 1, 38)
Jesus wird wiederkommen
Die Geburt Christi stellt einen wichtigen Meilenstein in der Menschheitsgeschichte dar. Sogar die traditionelle Zeitrechnung basiert auf diesem Ereignis und beginnt mit dem Jahr der Geburt Jesu Christi (v. Chr. / n. Chr.).
Doch während das erste Kommen Jesu den Neubeginn der Menschheitsgeschichte einleitete, spricht die Bibel auch von seinem Zweiten Kommen am Ende der Zeiten. Die Wiederkunft Christi ist in der Tat das Ziel der Weltgeschichte und als Christen bekennen wir das jedes Mal, wenn wir bei der Eucharistiefeier beten: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“
Als Christen sind wir in immerwährender Erwartung. Wir richten unser Leben auf den Moment aus, an dem wir Jesus begegnen werden – sei es bei seiner glorreichen Wiederkunft am Ende der Zeiten oder in der Stunde unseres Todes. Wann wird der Augenblick wohl kommen? Wir wissen es nicht. „Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.“ (Mt 24, 42)
Jesus möchte in dir geboren werden
Darauf kommt es an Weihnachten an: dass Jesus in deinem Herzen ankommt, dass er in dir geboren wird. So halte einen Augenblick inne und frage dich: Was muss ich tun und was muss ich lassen, damit Jesus kommen kann?
Öffne dein Herz für seine Liebe und lass dich von ihm erneuern. Eine gute Weihnachtsbeichte könnte für dich so ein Neubeginn sein. Wenn du „Ja“ sagst zu Gott und „Nein“ zu allem, was dich von ihm trennt, dann wird wahrhaft Weihnachten!
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