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Credopedia Das Sakrament der Firmung

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Das Sakrament der Firmung

Mit dem Sakrament der Firmung bist du für das Leben gut gerüstet. In der Firmung wird dir Gottes Geist zugesagt, das heißt: Gott will bei dir sein, auch, wenn es schwer wird. Firmung ist aber kein Automatismus. Sich firmen lassen bedeutet: Eine persönliche Entscheidung treffen. Bei deiner Taufe haben hochwahrscheinlich deine Eltern für dich entschieden. Bei der Firmung bist du dran!

mins read | Stani Mičkovicová

Was geschieht in der Firmung?

Die Firmung ist das Sakrament der Ausgießung des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist will, dass du heilig wirst! Es ist seine Kraft, die der Firmling empfängt.

Das Wort „Firmung“ kommt vom lateinischen „firmare“ und bedeutet „stärken“, aber auch „bestätigen“. In der Apostelgeschichte lesen wir, dass der Heilige Geist sich zu Pfingsten im Zeichen von Feuerzungen, Wind und im Zungenreden geoffenbart hat:

  • Die Feuerzungen bedeuten: den Glauben „feurig“ ausbreiten und verteidigen und den Namen Christi bekennen; aber auch, sich nie des Kreuzes schämen.
  • Der Wind: Er treibt in eine bestimmte Richtung, ohne dass man sagen könnte, wie und woher er gekommen ist. So auch der Heilige Geist: Er führt und treibt den Christen dorthin, wo Gott ihn haben will.
  • Das Zungenreden: Durch den Heiligen Geist können alle Menschen eine gemeinsame Sprache sprechen: Es ist die Sprache der Liebe. Durch die Liebe können sie einander verstehen; ungeachtet der Nationalität, der Hautfarbe oder der politischen Grenzen. Der Heilige Geist bewirkt es. Wo er ist, da ist Heimat und Verbundenheit.

Wer kann firmen bzw. wer kann gefirmt werden?

Üblicherweise wird die Firmung von einem Bischof – als Nachfolger der Apostel – gespendet. Wo dies nicht möglich ist, kann die Firmung auch ein Priester spenden, allerdings bedarf es hierzu einer Beauftragung durch den Diözesanbischof.

Und wer kann gefirmt werden? Voraussetzung für die Firmung ist die Taufe, der erklärte Wille des Firmlings und der vorherige Empfang des Bußsakraments bzw. der Heiligen Beichte.

In der Regel wird der Ritus der Firmung im Rahmen einer Heiligen Messe vollzogen. Nach der Predigt erfragt der Bischof von den Firmlingen die Absage an das Böse: „Ich widersage“ und das dreifache „Ja, ich glaube!“. Im Unterschied zur Taufe, die die meisten als Kleinkinder empfangen haben, dürfen die Firmkandidaten nun selber ihr eigenes, bewusstes Ja zu Gott sprechen. 

Nach der Erneuerung des Taufversprechens breitet der Bischof – oder sein Vertreter – die Hände über die Firmlinge aus und betet um das Kommen des Heiligen Geistes und um die Gaben des Heiligen Geistes. Danach legt er jedem Firmling einzeln die rechte Hand auf und zeichnet mit Chrisam, einem geweihten Salböl, ein Kreuz auf dessen Stirn.

Dem Neugefirmten wird somit gewissermaßen ein Siegel eingeprägt, das niemand und nichts wieder auslöschen kann. Und dies sind die Worte des Bischofs während der Salbung: (Name …) „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Während der Firmung steht der Firmpate hinter dem Firmling und legt ihm die rechte Hand auf die rechte Schulter als Zeichen, ihn auf dem Glaubensweg zu begleiten und ihm Vorbild zu sein.

Die Heiligen – Unsere Begleiter durchs Leben

In manchen Ländern gibt es die schöne Tradition, dass sich der Firmling einen Heiligen als Firmpatron aussucht, der ihm als Freund und Beschützer im Leben beistehen soll.

Und wer sind Heilige? Die Kirche spricht manche Menschen nach ihrem Tod heilig, um sie den Gläubigen als Vorbilder zu empfehlen. Heilige waren ganz normale Menschen. Sie hatten ihre Sehnsüchte und Träume, so wie wir sie auch haben. Und doch ragen sie aus der Menge heraus, weil sie die Liebe zu Gott und zu den Menschen über alles andere gestellt haben und danach ihr ganzes Leben ausgerichtet haben. Und das Schöne ist: Die Mission, die die Heiligen auf Erden begonnen haben, geht im Himmel weiter. Sie sind im Himmel nicht untätig. Sie beten für uns, sie sind mächtige Fürsprecher bei Gott und helfen uns, unser Leben gut zu meistern, wenn wir sie um ihren Beistand bitten. Von der heiligen Theresia von Lisieux ist der Satz überliefert: "Ich werde meinen Himmel damit verbringen, auf Erden Gutes zu tun."

Abgesehen davon, ob du bereits gefirmt bist oder noch nicht, wähle auch du dir einen Heiligen, dessen Leben dich inspirieren kann. Es gibt viele heilige Priester und Ordensleute, Märtyrer, Familienmütter und Väter, aber auch heilige Kinder und Jugendliche. Das Zeugnis eines Heiligen kann dir helfen, dich selber besser kennen zu lernen, deine Begabungen zu entdecken und sie bei der Verbreitung des Reiches Gottes einzusetzen. Ein(e) Heilige(r) kann dir helfen, über dich selber hinauszuwachsen und lieben, wie Gott liebt, denn das ist in der Tat deine Berufung, die du auf Erden hast.