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Sex – Körpersprache der Liebe
Sex ist dann schön, wenn er von der Liebe beseelt ist. Getrennt von der Liebe wird er schnell schal und anstößig. Sex betrifft den ganzen Menschen: seinen Körper, seine Seele und seinen Geist.
- Sex – Kommunikation der Liebe
- Sex und Bindung
- Sex haben = Verantwortung übernehmen
- Warum kein Sex vor der Ehe
- In der Liebe wachsen
Sex – Kommunikation der Liebe
Sex ist nicht einfach nur Sex, sondern Kommunikation. Er ist die Körpersprache der Liebe. Beim Sex geht es um Austausch, um etwas Gemeinsames. Zwischen „Sex haben” – und „ein Fleisch werden” ist jedoch ein großer Unterschied. „Ein Fleisch sein” ist der Dialog der Liebe: Ich schenke mich dir – und du schenkst dich mir. Es ist Hingabe mit Leib und Seele, mit Haut und Haar, ohne Hintergedanken. Liebe muss aber nicht immer zwingend mit Sex einhergehen. Manchmal kann der Verzicht auf Geschlechtsverkehr sogar das größere Zeichen der Liebe sein als die sofortige Befriedigung von Triebwünschen. Sex auf oberflächliches Zusammensein zwischen beliebigen Körpern zu reduzieren, hieße, den anderen seiner Würde zu berauben. Der sexuelle Akt sollte die Krönung einer Liebesgeschichte sein, von der beide wünschen, dass sie nie endet.
Sex und Bindung
Sex ist keine ausschließlich körperliche Angelegenheit. Es geht um Vereinigung mit dem anderen – mit Leib, Seele und Geist. Sex nur aus Spaß wird der tiefen Bedeutung der menschlichen Sexualität nicht gerecht. Oft bleiben danach nur Enttäuschung und Verletzungen zurück. Es findet eine Abstumpfung statt und letzten Endes eine Entwertung von Sex. Entscheiden sich zwei Menschen, unverbindlichen Sex zu haben, so geschieht doch auch etwas, für das sie sich möglicherweise gar nicht entschieden haben: Ob es die Partner wahrhaben wollen oder nicht, Sex schafft eine Bindung zwischen ihnen, die über das Körperliche hinausgeht. Tatsächlich sind sexuelle Kontakte mehr als flüchtige Begegnungen zweier Menschen auf körperlicher Ebene. Aus jeder Beziehung, die man im Leben eingeht, ergeben sich Konsequenzen, die einem im Moment gar nicht bewusst sind. Ungelöste Probleme und schädliche Beziehungen der Vergangenheit können bis in die Gegenwart nachwirken. Die Gefühle können dermaßen in vergangenen Ereignissen gefangen sein, dass sie die Wahrnehmung im Hier und Jetzt verfälschen. Sich mit jemanden intim einlassen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen.
Sex haben = Verantwortung übernehmen
Sex ist der intimste Ausdruck der Liebe zwischen Mann und Frau. Erotisch von jemanden begehrt zu werden, heißt aber noch lange nicht, dass er oder sie auch bereit ist, sich an die andere Person ganz, mit allen Konsequenzen, zu binden. Wenn es aber nicht Liebe ist, die zwei Menschen ins Bett bringt, was ist es dann? Sex wird zu einer rein körperlichen Erfahrung, bei der man sich nicht vollständig hingibt. Geschlechtsverkehr ist nicht nur ein lustvoller Ausdruck zärtlicher Zuwendung, sondern der Akt, durch den neues Leben entstehen kann. Wird ein Kind ungewollt gezeugt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es ohne die Liebe beider Eltern aufwächst. Der unverbindliche Sex kann im tragischsten Fall zu einer Abtreibung führen. Und die Folge der Abtreibung ist der Tod: Eine Entscheidung, die man nie wieder rückgängig machen kann. Ein Kind ist niemals ein Fehler, ein Problem, eine Last, ein Unfall oder eine Strafe. Ein Kind ist ein Geschenk. Immer und in jedem Umstand. Verantwortungsvolle Liebe kennt keine Angst. Auch nicht vor einem Kind.
Warum kein Sex vor der Ehe
Nur die Liebe macht den Sex schön. Genauer gesagt: Nur die eheliche Liebe verleiht ihm die Schönheit, die Gott ihm zugedacht hat. In der Bibel wird berichtet, dass Gott den Menschen nach seinem Abbild geschaffen hat. „Als Mann und Frau schuf er sie.“ (Gen 1,27) Sie ergänzen einander und ziehen sich gegenseitig an. Aber warum lehnt die katholische Sexualmoral Sex vor der Ehe ab? Nach katholischer Lehre der Kirche ist Sex den Eheleuten vorbehalten. Denn die Ehe ist ein Sakrament, sie ist etwas Heiliges. Die sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe ist kein spröder Verzicht, welchen die Kirche als schwere Bürde auferlegt. Vielmehr hat sie mit der unantastbaren Würde des Menschen zu tun. Sexuell enthaltsam bis zur Ehe zu leben, ist ein bewusster Entschluss der Liebe. Die Ganzhingabe des Leibes muss der Ganzhingabe der Seele entsprechen. „Ein Mensch kann einem anderen kein größeres Geschenk machen als sich selbst.“ (YOUCAT 407) „Ich liebe dich“, kann man nicht auf Zeit oder auf Probe sagen, auch nicht mit dem Körper. Somit ist klar: Der schönste Ort für Sex ist die Ehe.
In der Liebe wachsen
Niemand ist perfekt. Wir alle haben eine Vergangenheit. Aber Gott kann auch auf krummen Zeilen gerade schreiben. In den Sakramenten hat uns Jesus Heilmittel geschenkt, damit wir in den verschiedenen Situationen des Lebens seine Gegenwart erfahren und seine heilende Kraft empfangen können. Es gibt keine Sünde, auch in Bezug auf deine Sexualität, die Gott dir nicht verzeihen würde. Jedes Mal, wenn du zur Beichte gehst, lässt du dich von Gott berühren. Wie die Ehebrecherin, von der die Bibel spricht. Sie hat nach der Begegnung mit Jesus ein neues Leben begonnen, ja sie ist sogar eine Heilige geworden. Auch du kannst es werden. Gott möchte dich selbst dort heilen, wo du dir keiner Wunde bewusst bist. Er kennt dich besser, als du dich selber kennst. So denke daran: Liebe ist mehr als ein Gefühl, Liebe ist eine Entscheidung. Entschließe dich jeden Tag neu für die Liebe. Und dann wirst du eine wunderbare Entdeckung machen: Es gibt sie, die Liebe für immer!
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