Credopedia
Das Sakrament der Eucharistie
Seit Jesus Christus die Kirche gegründet hat, können wir ihm begegnen, wie ihm seine Zeitgenossen begegnet sind. Damit das geht, hat Jesus uns ein großes Geschenk gemacht: Die Eucharistie!
- Was passiert bei der heiligen Messe?
- Eucharistie: Das Geheimnis unseres Glaubens
- Durch die Eucharistie entsteht Gemeinschaft
- Lass dich von Jesus berühren
Was passiert bei der heiligen Messe?
Vor seinem Tod hat Jesus seine Jünger noch einmal zu einem Abendmahl um sich versammelt. Er reichte ihnen Brot und Wein und sprach dabei die Worte: Das ist mein Leib, das ist mein Blut.
Was Jesus damals getan und seinen Aposteln zu tun anvertraut hat, vollziehen Priester, wann immer sie die heilige Messe feiern. Bei jeder Eucharistiefeier wiederholen sie genau die Worte, die Jesus beim Letzten Abendmahl gesprochen hat.
Die heilige Messe ist aber kein bloßes Andenken, keine bloße Erinnerung, an etwas, das vor zwei Jahrtausenden geschehen ist. Denn, so schön Erinnerungen auch sein mögen, sie können die Gegenwart nicht ersetzen. In der Eucharistiefeier geht es um viel mehr als um Erinnerung. In jedem Stück Brot und jedem Tropfen Wein ist Jesus nach den Wandlungsworten wahrhaft gegenwärtig. Nicht nur virtuell oder symbolisch, sondern ganz in echt. Äußerlich betrachtet bleibt das Brot nach wie vor Brot und der Wein nach wie vor Wein. Und doch ist Jesus da. Mit seiner Menschheit und Gottheit. In der Theologie spricht man von der Realpräsenz Christi in der Eucharistie. Sie dauert so lange, wie die eucharistischen Gestalten von Brot und Wein bestehen.
Eucharistie: Das Geheimnis unseres Glaubens
Aber wie kann sich Jesus zur Speise machen, die verzehrt wird? Wie kann er uns seinen Leib zu essen geben? Es ist gar nicht einfach zu glauben, dass sich Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandeln. Nicht einmal für die Zeitgenossen Jesu war dies einfach. Als nämlich Jesus seinen Jüngern erklärte, dass er sich selbst in der Eucharistie zur Speise geben würde, sagten viele von denen, die ihm zuhörten:„Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören?“ (Joh 6, 60) Und was geschah dann? „Daraufhin zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm umher.“ Joh 6, 66) Auch Petrus, der spätere erste Papst der Kirche, war bei dieser Rede Jesu mit dabei. Und er hätte, so wie viele andere, auch weggehen können. Doch er tat es nicht. Auf die Frage Jesu, die er an die zwölf Aposteln gerichtet hatte: „Wollt auch ihr weggehen?“, antwortete Petrus: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ (Joh 6, 68-69)
Petrus hat Jesus geglaubt: Ich glaube Jesus, weil du es gesagt hast. Punkt. Der Glaube stützt sich nicht auf Beweise und Fakten, sonst wäre es kein Glaube mehr. Glauben ist Glauben, nicht Wissen. Die Eucharistie ist das Geheimnis unseres Glaubens, das unser menschliches Fassungsvermögen übersteigt. Und doch entsteht aus dem gelebten Glauben eine Erfahrung. Eine Begegnung!
Durch die Eucharistie entsteht Gemeinschaft
Die Eucharistie hat verschiedene Namen: Das heilige Messopfer, Heilige Messe oder auch Allerheiligstes Altarsakrament und Heilige Kommunion.
„Communio“ ist ein lateinisches Wort und heißt „Gemeinschaft“. Wenn wir also den Leib des Herrn empfangen, entsteht zwischen ihm und uns Gemeinschaft. Und diese Gemeinschaft mit Jesus bewirkt, dass alle, die ihn empfangen, auch untereinander eine Gemeinschaft werden. Und diese Gemeinschaft heißt Kirche!
In unserem Alltag sollte spürbar werden, dass die Heilige Messe nicht nur eine gewöhnliche Versammlung von Gläubigen ist, sondern Begegnung mit dem lebendigen Gott in der heiligen Eucharistie. „Seht, wie sie einander lieben“, schrieb der antike Schriftsteller Tertullian über die ersten Christen. So pathetisch es auch klingen mag, die Liebe soll über alle Jahrhunderte hindurch das Erkennungszeichen aller Christen sein. Nicht die Lehre, sondern das gelebte Zeugnis und ihre Lebensweise, machen die Christen zum „Salz der Erde“ und zum „Licht der Welt“. (Mt 5, 13-16) Das bedeutet: Durch Christen, die aus der Begegnung mit Jesus in der Eucharistie leben, wird Gottes Gegenwart auch für andere erfahrbar.
Lass dich von Jesus berühren
So demütig ist Jesus, unser Erlöser, dass er ein Kind wird. Er ist sogar so demütig, dass er sich für uns kreuzigen lässt. Und ja! Seine Demut ist in der Tat göttlich, denn sie überdauert die Zeiten. Auch heute wendet sich Jesus uns demütig zu, wenn er sich in ein Stück Brot wandeln lässt. Er tut das für dich und für mich! Er will, dass wir leichter an ihn herankommen, er will, dass wir ihn in unser Innerstes aufnehmen.
In der Eucharistie ist dir Jesus viel näher, als du es je für möglich halten könntest. Lass dich bei dieser geheimnisvollen Begegnung von ihm berühren, so wie sich die Apostel von ihm berühren ließen. Jesus lädt dich am Sonntag zu einem Date ein. Nimmst du seine Einladung an?
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